Remote und Weiterbildung: Wie Sie Ihr Team aus der Distanz erreichen und motivieren

Mit der Pandemie wurde die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Von heute auf morgen mussten neue Wege gefunden werden, um das Arbeiten jenseits von Büros zu ermöglichen. Und so wurden die eigenen vier Wände plötzlich zum Arbeitsort, was viele Arbeitgeber zunächst aufschrecken ließ. Groß war die Angst, dass Mitarbeitende im Homeoffice weniger produktiv sind oder der fehlende persönliche Kontakt der Unternehmenskultur schaden könnte. Doch spätestens seit der Pandemie weiß man: Remote oder hybrides Arbeiten hat viele Vorteile und es führt kein Weg mehr daran vorbei. Auf diesen Wandel gilt es als Unternehmen entsprechend zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen, um zukunftsfähig zu bleiben. Doch wie erreicht man Remote-Mitarbeitende, wenn es um Weiterbildungsmaßnahmen geht und wie schafft man es, sie aus der Ferne zum Lernen zu motivieren? Ganz einfach: mit den richtigen Lernmethoden! In diesem Artikel erfahren Sie drei optimale Methoden für Hybrid- und Remote-Mitarbeitende und erhalten Tipps, wie Sie diese am besten umsetzen.

Was sind geeignete Lernmethoden für Mitarbeitende in Fernarbeit?

Drei Lernformen eignen sich besonders für Mitarbeitende in einem remote oder hybriden Arbeitsumfeld: Hybrid Learning, Blended Learning und Microlearning. Wir erläutern sie im Folgenden und geben Tipps und praktische Beispiele für den Einstieg in diese Formen.

1. Hybrid Learning 

Hybrid Learning ist eine Form des Lernens, das Online- und Offline-Formate kombiniert. Der physische Unterricht wird bei dieser Art von Schulung auch digital angeboten, in der Regel gleichzeitig. Lehrkräfte oder Ausbilder nutzen Videokonferenzen, um Mitarbeitende an entfernten Standorten, am Arbeitsplatz und vor Ort gleichzeitig zu unterrichten. Das Lernen integriert somit die wichtigsten Komponenten des Präsenz- und des Online-Lernens.
Hybride Kurse können auch asynchrone Lernelemente enthalten, die die Präsenzseminare ergänzen, z. B. Online-Übungen und vorab aufgezeichnete Videolektionen.

Obwohl Hybrid-Kurse teilweise vor Ort stattfinden, können die Teilnehmer wählen, ob sie persönlich oder online teilnehmen. Dies bietet den Mitarbeitenden mehr Flexibilität und stellt sicher, dass sie auch an Tagen, an denen sie von zu Hause aus arbeiten, live dabei sein können.

Tipp: Überprüfen Sie die Kursgestaltung
Es reicht nicht aus, den traditionellen Kurs oder die Schulung in ihrer heutigen Form auf das Internet zu verlagern. Es braucht mehr als einen Laptop, eine Kamera und eine Internetverbindung; Sie müssen die Gestaltung von Kursen und Seminaren völlig neu denken. Was sollen Mitarbeitende danach wissen und/oder können? Was lässt sich auch online gut umsetzen und welcher Teil erfordert eine persönliche Interaktion?

Ich habe einmal einen Lehrer sagen hören: 'Wenn ich online unterrichte, mache ich eine Fernsehsendung'. Denn wie hält man die Aufmerksamkeit online aufrecht und wie gestaltet man es interessant? Das wird schließlich von ihnen verlangt und das bedeutet auch eine Entwicklung von anderen Fähigkeiten.

- Hedvig Niehoff, Direktor, CINOP


Wenn Sie so gut wie keine Erfahrung mit der Umwandlung von Lerninhalten in digitale Inhalte haben, sollten Sie sich unbedingt von einem Experten beraten lassen. Gerne hilft Studytube Ihnen hierbei mit praktischen Tools, wie z.B. dem Autorentool. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten.

2. Blended Learning

Wie beim hybriden Lernen wird auch beim Blended Learning das Lernen im Klassenzimmer mit dem Online-Lernen kombiniert. Wir verstehen Blended Learning als "eine Lernmethode, die traditionelle Präsenzveranstaltungen mit Online-Schulungsmethoden kombiniert und integriert." Im Gegensatz zum hybriden Lernen ergänzt jedoch das eine das andere, und der Präsenzteil wird in der Regel nicht online und schon gar nicht gleichzeitig angeboten. Es handelt sich also um eine Methode, bei der verschiedene Lernformen in einem einzigen Lernweg zusammengeführt werden.

Merkmale von Blended Learning sind:

  • Das Online-Lernen ist ein Teil des Weges
  • Der andere Teil des Lernweges findet in einem Klassenzimmer statt
  • Der Online- und der Präsenzteil ergänzen sich gegenseitig
  • Es handelt sich um ein vollständig integriertes Lernprogramm

Da das gemischte Lernen immer auch Präsenzveranstaltungen beinhaltet, ist die persönliche Interaktion mit dem Ausbilder und/oder den Kollegen hier unausweichlich. Doch oft ist dies auch von beiden Seiten gewünscht und manchmal sogar notwendig, insbesondere bei der Ausbildung von Fähigkeiten. Während die Präsenz-Komponente also nach wie vor orts- und zeitgebunden ist, gilt dies für die Online-Komponente nicht. Sie ermöglicht es den Mitarbeitenden, (weiterhin) in ihrem eigenen Tempo zu lernen und sich in ihrer eigenen Zeit auf den Präsenzteil vorzubereiten.

Tipp: Gestalten Sie den Online-Anteil interaktiv
Anstatt nur ein Video zu präsentieren, können Sie zum Beispiel ein "E-Puzzle" hinzufügen, damit sich die Teilnehmer während des gesamten Videos eingebunden und angesprochen fühlen.

Vermaat, ein auf das Gastgewerbe spezialisiertes Unternehmen aus den Niederlanden, hat beispielsweise mit Gamification experimentiert:

“Wir haben unseren Mitarbeitenden gesagt: 'Wir halten es für wichtig, dass Sie sich zumindest diese Lernmodule ansehen. Die machen Spaß und sind wertvoll.' Einmal haben wir auch Orangen in den Lernmodulen versteckt und einen Wettbewerb dafür veranstaltet. Das sind Ideen, mit denen wir noch viel mehr machen wollen.”

- 
Niels Gerritse, Ausbildungsleiter, Vermaat

3. Microlearning

Als Microlearning bezeichnet man Mini-Schulungen, die sich auf ein einziges Lernziel konzentrieren. Es sind kurze Lerneinheiten, die eine bestimmte Frage beantworten. Oft handelt es sich dabei um praktische Fragen oder Probleme, die den Mitarbeitenden im Arbeitsalltag begegnen. Denken Sie z.B. an Funktionen in Excel, die Bedeutung von Begriffen oder einen Schritt-für-Schritt-Plan für das Verfassen eines Geschäftsbriefs. Es werden also kurze Lern-Happen angeboten, die unabhängig von anderen Schulungen eingesetzt werden können. So lässt sich neues Wissen auf einem schnellen Weg aneignen. 

Man kann Microlearning auch als "die neue Form des Online-Lernens" bezeichnen. Früher haben wir vor allem Langzeitkurse oder komplette Bildungsprogramme online absolviert. Jetzt wird das Online-Lernen immer häufiger in kürzeren Zyklen oder in modularer Form angeboten.

Da Microlearning jederzeit und auf jedem Gerät abgerufen werden kann, eignet es sich für viele Branchen, von Gastronomie oder Einzelhandel bis hin zum Bauwesen.

Tipp: Wählen Sie die richtigen Themen
Microlearning kann leicht für verschiedene Zwecke eingesetzt werden: als Teil größerer Schulungsmaßnahmen, zur Leistungsförderung oder als Kommunikationsinstrument. Wählen Sie vorzugsweise Themen oder Aufgaben, die Ihre Mitarbeitenden täglich betreffen, ohne dass ein großes Hintergrundwissen vorausgesetzt wird, um sie zu verstehen oder sich anzueignen.

Ein Tutorial, das den Mitarbeitenden hilft sich mit dem neuen Kassensystem Ihres Unternehmens vertraut zu machen, ist ein ideales Beispiel für einen guten Microlearning-Inhalt. Das Gleiche gilt für ein kurzes Video, in dem erklärt wird, wie man ein Benutzerkonto mit einer neuen Software einrichtet oder eine Infografik, die Schritt für Schritt erklärt, wie man ein sicheres Passwort festlegt.

“Wenn wir eine Neuheit oder eine Änderung in unserer Produktpalette einführen, müssen unsere Mitarbeiter darüber informiert werden. Wir machen dann oft ein kurzes 'Anleitungsvideo', damit klar wird, was die Änderungen sind oder wie etwas zusammengebaut werden muss. Die Visualisierung von Dingen hilft den Leuten so viel mehr als ein geschriebener Anleitungstext.”

- Joop van der Linden, Manager HR & Training, DKG 


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