Do's and Don'ts bei der Digitalisierung von Lernprozessen in Unternehmen
Das Thema “Lernprozesse digitalisieren” beschäftigt immer mehr Unternehmen. Denn der Bedarf steigt: Schließlich nehmen gesetzlich vorgeschriebene Pflichtschulungen und Compliance-Unterweisungen zu, immer mehr Mitarbeitende arbeiten remote oder anteilig im Homeoffice und müssen trotzdem so in alle Prozesse eingebunden werden, als säßen sie in einem gemeinsamen Büro. Viele Unternehmen stehen in Sachen Digitalisierung von Lernprozessen noch ganz am Anfang. Und immer wieder stellt sich die Frage: Was sind die ersten Schritte? Wie lege ich überhaupt los? Und an was muss ich alles denken? Wir von Studytube erklären, worauf man unbedingt achten sollte – und welche Fehler man dabei vermeiden kann.
Vorteile von digitalem Lernen
Die Digitalisierung von Lernen bzw. der gesamten Personalentwicklung bietet jedem Unternehmen oder Organisation einige Vorteile. Einige haben wir für Sie zusammengefasst:
Ihre Mitarbeitenden können über digitale Lernplattformen jederzeit von überall an E-Learning-Kursen, Unterweisungen und Pflichtschulungen teilnehmen und Qualifikationen und Zertifikate erwerben. Durch Gamification und Videoformate lassen sich die Lerninhalte besonders ansprechend aufbereiten, dadurch entwickeln sich Ihre Mitarbeitenden schneller weiter und sind fachlich jederzeit auf dem neuesten Stand. Zusätzlich können Unternehmen durch digitale Schulungsmöglichkeiten Kosten für Trainer und Dozenten, Seminarräume, Catering, Anfahrt, Hotelzimmer und analoge Materialien einsparen. Personalabteilungen, HR-Verantwortliche oder Learning & Development Manager werden zudem entlastet, da es inzwischen gute Software-Lösungen gibt, die bei der Planung, Umsetzung und Organisation unterstützen können. Unternehmen, die ihre Personalentwicklung und Lernprozesse digitalisieren, sind ihren Wettbewerbern oft einige Schritte voraus.
Welche Vorteile haben digitale Weiterbildungsplattformen für euch als Unternehmen?
Der vermutlich größte Vorteil digitaler Lernangebote ist, dass sie zeit- und ortsunabhängig in Anspruch genommen werden können. Das heißt, dass eure Mitarbeitenden selbst am Weg zur Arbeit über ihr Handy etwas Neues lernen oder Wartezeiten auf Dienstreisen mit nützlichen Inhalten füllen können.
Darüber hinaus erreicht ihr als Unternehmen mit digitalen Inhalten viele Menschen gleichzeitig und könnt dabei den Lernfortschritt gezielt überwachen und dokumentieren, was zum Beispiel im Fall von gesetzlich vorgesehenen Inhalten ein großer Vorteil ist. Und es spart Zeit und Geld.
Neues Wissen lässt sich über simple Formate rasch aufbereiten und verbreiten, um es möglichst allen Mitarbeitenden zeitnah zur Verfügung zu stellen. Auch die Aktualisierung vorhandener Informationen lässt sich rasch und reibungslos bewerkstelligen.
Mithilfe einer Online-Weiterbildungsplattform haben alle Mitarbeitenden zudem die Möglichkeit, ihre persönliche Weiterentwicklung selbst in die Hand zu nehmen – für viele ein wichtiges Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers (87 % der Millennials geben an, dass ihnen Angebote zur Weiterentwicklung sehr wichtig sind).
Auf einer digitalen Lernplattform kann sich jeder und jede wichtige Inhalte und Informationen im eigenen Tempo aneignen. Das verringert den Druck und steigert die Motivation. Als Unternehmen fördert ihr so nicht nur den Konsum der Inhalte, die ihr anbietet, sondern auch, dass eure Mitarbeitenden am Thema Weiterbildung dranbleiben (Stichwort: lebenslanges Lernen).
Formen von digitalem Lernen - ein Überblick
Digitalisierung ist übrigens nicht gleich Digitalisierung. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten, Lernprozesse digital zu gestalten. Und zwar folgende:
- E-Learning: Beim E-Learning werden die Lerninhalte in digitaler Form vermittelt. Dabei können verschiedene Formate zum Einsatz kommen: Videoformate, Multiple-Choice-Tests, Fragebögen, interaktive Videosequenzen, Webinare, Podcasts, Virtual Reality und noch viele mehr.
- Blended Learning: Das sogenannte Blended Learning wird auch hybrides Lernen genannt. Dabei werden Präsenzphasen und E-Learning kombiniert, sodass die Vorteile beider Lernformen zum Tragen kommen. Dadurch ist ein weitgehend flexibles Lernen möglich. Lernrückstände, z.B. durch Krankheitsfälle, können einfach durch digitale Inhalte ausgeglichen werden. In Präsenzphasen können praktische Inhalte einfacher vermittelt werden, weshalb sich diese Lernform vorwiegend für Mitarbeitende eignet, die handwerkliche Aufgaben haben bzw. Aufgaben, die nicht am Computer erledigt werden können.
- Inverted Classroom: Der Inverted Classroom wird auch Flipped Classroom genannt. Warum? Weil der Unterricht quasi umgekehrt verläuft. Im Selbststudium bringen sich Ihre Mitarbeitenden zunächst die Grundlagen bei, z.B. mithilfe von Webinaren oder Podcasts. Im Präsenzunterricht werden diese Grundlagen dann erweitert und vertieft.
Um diese Vorteile nutzen zu können, sind natürlich einige Veränderungen und Investitionen notwendig. Aber wenn du unseren Do’s and Don’ts folgst, ist das schon die halbe Miete.
Do’s für die Digitalisierung von Lernprozessen
Bei der Digitalisierung von Prozessen in Unternehmen Fehler zu machen, ist normal. Aber ein paar Fehler lassen sich natürlich umgehen. Hier kommen unsere Do’s für die Digitalisierung eurer Lernkultur.
Dem digitalen Lernen eine Chance geben
Räumt dem digitalen Lernen eine Testphase ein. Veränderungen benötigen immer etwas Zeit und eure Mitarbeitenden müssen sich erst einmal an neue Abläufe und Strukturen gewöhnen. Deswegen lohnt es sich, eine längere Startphase anzusetzen, in der natürlich auch immer wieder Erkenntnisse festgehalten und evaluiert werden.
Alle wichtigen Stakeholder mit ins Boot holen
Führungskräfte, Investierende, Betriebsrat, Projektmanager, Angestellte der Finanzabteilung und potenzielle Lernende – sie alle sollten die Chance bekommen, ihre Sicht auf die geplanten Veränderungen zu teilen, damit die Digitalisierung möglichst gewinnbringend und praktikabel umgesetzt werden kann. Außerdem sollte in Absprache mit der Finanzabteilung Budget dafür eingeräumt werden. Bei der Digitalisierung von Lernstrukturen handelt es sich um eine Investition in die Zukunft des Unternehmens, weshalb vor finanziellem Engagement nicht zurückgeschreckt werden sollte.
Erwartungen klären
Was versprecht ihr euch davon, die Lernprozesse zu digitalisieren? Und wie sollen die Prozesse hinterher aussehen? Dazu sollte frühzeitig mit allen wichtigen Beteiligten ein detaillierter Austausch stattfinden. Definiert ganz klar, was eure Erwartungen an die digitalen Lernprozesse sind und klärt die Erwartungshaltung eurer Stakeholder. Die Ergebnisse haltet ihr am besten schriftlich fest, damit sie in die Planung der digitalen Lernstrukturen einfließen können. Bei der Auswahl eines geeigneten Lernmanagementsystems empfehlen wir vorab einen Anforderungskatalog zu erstellen. Mit unserer LMS-Checkliste bspw. helfen wir euch bei der Auswahl einer Lernplattform, die auf eure unternehmensspezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Bewusstsein über alle aktuellen Lernprozesse
Macht euch alle aktuellen Lernprozesse im Unternehmen bewusst. Wo werden Lerninhalte in digitaler Form benötigt? Nur beim Onboarding und für Compliance-Schulungen? Oder auch für die Erstunterweisung von Mitarbeitenden, Produktschulungen und fachspezifische Seminare? Wie sollen die Lerninhalte präsentiert werden? Für die meisten Unternehmen lohnt sich eine passende Software wie Studytube, in der alle Lerninhalte erstellt, organisiert und jederzeit aktualisiert werden können. Sucht euch für die Startphase ein Projekt aus und testet daran die ersten Schritte auf dem Weg zur Digitalisierung der Lernstrukturen. Daraus lassen sich erste Erkenntnisse gewinnen, die auch bei der Digitalisierung anderer Abteilungen und Prozesse hilfreich sein können.
Stetige Feedbackkultur
Feedback ist wichtig. Holt euch sich während der Einführungsphase einer Software und auch danach deswegen regelmäßig Rückmeldungen von Mitarbeitenden, Partnern, Investierenden oder Abteilungsleitenden. Wie gut passen die Inhalte zu den jeweiligen Bedürfnissen? Lassen sich die Lektionen gut in den Arbeitsalltag der Angestellten integrieren? Nehmen die Mitarbeitenden einen Mehrwert für sich und ihre Aufgaben mit?
Don’ts für die Digitalisierung von Lernprozessen
Achtung! Hier kommen die Dinge, die ihr vermeiden solltet, wenn ihr die Digitalisierung von Lernprozessen für den Erfolg Ihres Unternehmens nutzen wollen.
Überstürzte Entscheidungen
Entscheidungen, die aus einer Laune heraus gefällt werden, sind selten wirklich gute Entscheidungen. Das gilt für Verträge mit Partnern, die euch bei der Digitalisierung helfen sollen, genauso wie für den Kauf einer Software. Nehmt euch die Zeit und vergleicht mehrere Angebote, stellt den Anbietern in Frage und schlaft eine Nacht oder mehrere Nächte über die Entscheidung, damit sich die Investition wirklich lohnt. Wir von Studytube stehen euch bei Fragen und Wünschen zur Verfügung und beraten euch gern.
Alles auf einmal ändern
Stück für Stück – das ist eine gute Strategie für die Digitalisierung von Lernprozessen. Wer alles auf einmal ändern will, wird sich verzetteln und den Überblick verlieren. Und davon hat am Ende niemand wirklich was. Also: ganz in Ruhe! Nehmt euch zunächst einen Teilbereich vor, den ihr digitalisieren wollt und analysiert genau, was sich verbessert und was nicht.
Zu hohe Ansprüche
Natürlich sollen die Lerninhalte hochwertig und die Lernprozesse perfekt sein. Aber auch hier gilt: Stück für Stück. Testet euch durch die Formate und bietet Stück für Stück weitere Inhalte an. Die Weiterentwicklung kann dann auf Basis der ersten Erkenntnisse erfolgen. Dadurch wird der Content immer präziser und kann entsprechend genau zugewiesen werden. Es dürfen Fehler passieren, nichts ist von Anfang an perfekt!
Fazit
Klar, die ersten Schritte sind nicht einfach. Deswegen könnt ihr euch auch von Profis helfen lassen und eine sinnvolle Software einsetzen, die euch bei der Einführung und Umsetzung von digitalen Lernprozessen vollumfänglich unterstützt. Im Bereich “Digitales Lernen” gibt es viele Möglichkeiten und ihr könnt entscheiden, welche von diesen am besten zu euch, eurem Unternehmen und euren Mitarbeitenden passen. Wenn ihr gut plant, nichts überstürzt und eine transparente Kommunikation mit Mitarbeitenden pflegt, steht dem Erfolg der Digitalisierung eurer Lernprozesse hin zu einer digitalen Lernkultur nichts mehr im Wege.