Fünf wichtige Erkenntnisse zum Einsatz von KI in der Personalentwicklung

Künstliche Intelligenz (KI) hat spätestens seit dem Aufkommen von ChatGPT, in vielen Bereichen neue Möglichkeiten des Arbeitens eröffnet. Sei es bei der Erstellung von Texten, der Recherche oder der Bildgenerierung - die Einsatzgebiete sind vielseitig. Doch wie sieht es bei komplexeren Gebieten, wie der Personalentwicklung aus? Kann der Einsatz von KI auch hier einen Mehrwert bieten? Die Antwort lautet: "Ja", man muss ihre Kraft nur richtig einsetzen, um das Potenzial auszuschöpfen. Um herauszufinden, wo die Power der künstlichen Intelligenz in der Personalentwicklung liegt, welche Hürden es zu meistern gilt und bei welchen Aufgaben die KI zum starken Partner wird, haben wir im März einen Experten-Talk zum Thema “Gewusst wie: KI in der Personalentwicklung nutzen” veranstaltet. Gemeinsam mit dem KI-Experten Prof. Dr. Andreas Moring und dem erfahrenen KI-Trainer Jörg Janßen, sind wir in unserem Webinar wichtigen Fragen auf den Grund gegangen. Welche Erkenntnisse wir aus dem Experten-Talk gewonnen haben und welche Chancen der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Personalentwicklung eröffnet, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. 

1. Wo genau liegt die Kraft der KI? 

Erst einmal ist es wichtig zu erkennen, dass die künstliche Intelligenz letztlich nicht mit menschlicher Intelligenz gleichzusetzen ist, da eine KI nicht eigenständig denkt oder handelt. Stattdessen ist sie darauf angewiesen, dass Menschen ihr genau vorgeben, was sie tun soll. Trotz dieser scheinbaren Einschränkung kann KI in fünf Bereichen außerordentlich leistungsstark sein: Erkennen, Zuordnen, Vergleichen, Optimieren und Prognostizieren. KI-Systeme sind daher in der Lage, eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen, besonders wenn es darum geht, Objekte oder Muster zu erkennen, zu klassifizieren oder zu vergleichen. Hier eröffnet sich somit ein breites Feld für den Einsatz von KI, die solche Aufgaben nicht nur übernimmt, sondern oft auch schneller und genauer als Menschen ausführen kann. In diesem Kontext wird deutlich, dass künstliche Intelligenz das Potenzial hat, eine signifikante Rolle in der Zukunft der Arbeit zu spielen, indem sie Routineaufgaben erledigt und es somit Mitarbeitenden ermöglicht, sich auf komplexere und kreative Tätigkeiten zu konzentrieren.

2. Was sind die häufigsten Bedenken von Mitarbeitenden beim Einsatz von KI und wie können diese abgebaut werden? 

Die Einführung von neuen KI-Technologien, die tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen, kann Zurückhaltung und Unsicherheit in der Belegschaft hervorrufen. Oft einher geht damit auch die Angst vor Veränderungen im beruflichen Umfeld, und in manchen Fällen auch die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz. Das spiegeln auch die Ergebnisse unserer aktuellen Studie “Learning & Development Monitor” wider. Dort spricht sich die Mehrheit der befragten Mitarbeitenden (mit und ohne Führungsposition) dafür aus, vorsichtig um Umgang mit KI sein zu müssen, da wir allgemein noch zu wenig über sie wissen. Ein wichtiger Schritt, um diese Bedenken abzubauen, ist die frühzeitige Einbeziehung der Belegschaft in den Prozess der KI-Implementierung. Gerade die Personalentwicklung sollte offen darlegen, warum sie KI nutzen will, welche Vorteile dies bringt und welche Ziele sie damit langfristig verfolgt. Zudem sollte ein einfacher Zugang zu KI-Systemen gegeben sein und aufgezeigt werden, wie Mitarbeitende diese in ihre Arbeit integrieren können. Diese Herangehensweise hilft dabei, KI nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung innerhalb des Unternehmens wahrzunehmen. 

Zitat_Jörg Janßen

3. Wie können Unternehmen künstliche Intelligenz erfolgreich in die Personalentwicklung integrieren? 

Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen neigen viele dazu, der Technologie eine fast allmächtige Fähigkeit zuzuschreiben. Anstatt jedoch gleich den gesamten Bereich der Personalentwicklung automatisieren zu wollen, sollten Sie lieber schrittweise vorgehen: 

  • Definieren Sie einen Use-Case (Anwendungsfall)
    Es empfiehlt sich, spezifische Bereiche wie das Recruiting, das Onboarding oder das Performance Management als Ausgangspunkt zu wählen. Ein klar definierter Use-Case, der auf ausreichenden und zielgerichteten Daten basiert, ist essentiell. Beim Recruiting beispielsweise, wo es um die Vorauswahl von Bewerbern geht, lässt sich KI optimal einsetzen, da hierfür viele Daten zur Verfügung stehen und klar ist, nach welchen Kriterien diese ausgewertet werden sollen.
  • Überprüfen Sie Ihre Daten auf die Nutzbarkeit für KI
    Viele Unternehmen verfügen zwar über umfangreiche Datenmengen, diese sind jedoch oft über verschiedene Datenbanken verteilt und in unterschiedlichen Formaten gespeichert, was ihre Verarbeitung durch KI erschwert. Die Daten müssen daher zunächst bereinigt und vereinheitlicht werden, bevor sie effektiv genutzt werden können.
  • Definieren Sie konkrete Bereiche und Aufgaben, die von der KI übernommen werden sollen
    KI ersetzt nicht ganze Jobs, sondern kann spezifische Aufgaben innerhalb von Jobs übernehmen. Daher sollte man genau analysieren, welche Tätigkeiten sich aus dem jeweiligen Jobprofil für den Einsatz von KI eignen. Vor allem bei Aufgaben, die mit Erkennen, Zuordnen oder Vergleichen zu tun haben, kann KI gut unterstützen. 

Durch die Beachtung dieser Schritte können Unternehmen den Grundstein für eine erfolgreiche Implementierung von KI legen. Dieser Ansatz ermöglicht es, schrittweise und zielgerichtet vorzugehen, um so die Potenziale der Künstlichen Intelligenz optimal zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen und Hürden, die mit ihrer Einführung verbunden sind, zu bewältigen.

Zitat_Andreas Moring

4. Was sind die drei größten Chancen, die der Einsatz von KI für die Personalentwicklung bietet? 

1. Effizienz
Durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben mittels KI, erhalten Personalentwickler:innen mehr Zeit für strategische und wertvolle Aktivitäten. Dies betrifft vor allem große Unternehmen und erstreckt sich auf Bereiche wie das Reporting, die Erstellung von Analysen oder die Entwicklung von Trainingsmaterialien.

2. Transparenz
KI-Systeme können komplexe Zusammenhänge erkennen und verborgenes Wissen innerhalb eines Unternehmens zugänglich machen. Dies ist besonders in größeren Unternehmen mit verschiedenen Standorten von Vorteil, wo Wissen in unzähligen Dokumenten verstreut vorliegen kann. Durch die Fähigkeit der KI, Sprache zu verstehen und Inhalte zu verknüpfen, wird der Zugang zu diesem Wissen deutlich erleichtert.

3. Individualisierung
Eingebettet in eine Lernplattform, wie die von Studytube, können KI-Technologien dabei helfen, die Fähigkeiten und Entwicklungsziele jedes Mitarbeiters individuell zu analysieren und darauf basierend maßgeschneiderte Lernpfade vorzuschlagen. Diese Lernpfade können sich dynamisch an die Fortschritte und sich ändernden Bedürfnisse des Mitarbeiters anpassen, was eine kontinuierliche und gezielte Entwicklung fördert.

5. Wie wird der Einsatz von KI die Rolle von Personalentwickler:innen verändern?

Die gesteigerte Effizienz, die durch KI erzielt wird, wird als Folge die Rolle von Personalentwickler:innen verändern. Ihre Aufgabe wird zunehmend darin bestehen, als Coach oder Berater zu fungieren, um die Akzeptanz und effektive Nutzung der KI-gestützten Werkzeuge bei den Mitarbeitenden zu fördern. Diese neue Qualität der Interaktion erfordert ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit von den Personalentwickler:innen, was letztendlich zu einer bereichernden und effektiveren Arbeitsumgebung führt. KI ermöglicht also nicht nur eine Optimierung bestehender Prozesse, sondern trägt auch zur Entwicklung einer neuen Arbeitskultur bei, in der Transparenz, Individualisierung und direkte Kommunikation zentrale Säulen sind.

Sie möchten noch mehr über den Einsatz von KI für die Personalentwicklung erfahren? Dann schauen Sie sich jetzt die Aufzeichnung unseres Webinars “Gewusst wie: KI-Power in der Personalentwicklung nutzen” an.

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